Ätherische Öle sind aromatische Moleküle, die in Blättern, Blüten oder Schalen einer Pflanze produziert werden. Es handelt sich hier um sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, da diese Gruppe chemischer Verbindungen für die Pflanzen nicht zwingend lebensnotwendig ist. Die ätherischen Öle, die im Gewebe der Pflanzen gespeichert werden, prägen deren Umgebungsluft und locken so Insekten an oder wehren Parasiten ab. Zudem sollen die enthaltenen Wirkstoffe dazu beitragen, dass sich die Pflanzen gegen Krankheiten wie zum Beispiel Bakterien oder Pilze besser schützen können und stärken die Widerstandskraft gegen die UV-Strahlung. Sie dienen der Pflanze demnach zum Schutz, zur Fortpflanzung und zur Kommunikation. In ätherischen Ölen sind unzählige biochemische Bestandteile enthalten, die eine spezielle Wirkung auch auf den Menschen entfalten können. Bei Rosenöl sind es beispielsweise ca. 500. Daher haben Menschen schon vor 4000 Jahren gelernt, die wohlriechenden und arzneilich wirksamen Bestandteile zu nutzen, indem sie Pflanzen zum Räuchern oder zur Herstellung von Salben genutzt haben. Parfümöle (Salböle) und Duftwässer wurden beispielsweise auch bei religiösen Zeremonien zur Reinigung und Heilung verwendet. Dieses Wissen über den Umgang mit ätherischen Ölen wurde über Jahrhunderte bis heute weiterentwickelt und perfektioniert, sodass wir immer mehr von den zahlreichen Wirkstoffen profitieren können. Anwendung finden sie heutzutage in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise in der Naturkosmetik oder der Aromatherapie. Letztere wird zum Teil begleitend zur Schulmedizin eingesetzt und sollte durch einen Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt werden. Ätherischen Ölen werden die unterschiedlichsten Wirkungen zugeordnet. Lavendel beispielsweise soll beruhigen, während andere Öle wie etwa Rosmarin aktivieren. Insgesamt sollen sie Beschwerden bzw. Symptome auf eine besonders sanfte Art und Weise lindern, weshalb den ätherischen Ölen eine sehr positive Wirkung auf Körper und Geist attestiert wird und sie sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Hätten Sie’s gewusst? Das Wort “ätherisch” wird aus dem griechischen Wort Äther (Griech. aithḗr (αἰθήρ)) abgeleitet und bedeutet so viel wie “die reine Himmelsluft, der weite Himmelsraum” oder “obere, reine Luft, Himmel”. Der Name für die Öle ist also durchaus mit Bedacht gewählt, vor allem, weil ätherische Öle sich mit der Zeit rückstandslos verflüchtigen.

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